Ministerin Svenja Schulze überreichte insgesamt 5 Pokale.
Erstmals vergaben der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK), das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU), der Verband für Nachhaltigkeits- und Umweltmanagement e. V. (VNU) und der Umweltgutachterausschuss (UGA) gemeinsam den Deutschen Umweltmanagement-Preis und zeichnen damit herausragende Leistungen im Klima- und Umweltschutz sowie in der Umweltkommunikation aus.
Insgesamt wurden 78 Vorschläge eingereicht und davon 13 Maßnahmen von insgesamt 12 Unternehmen für die Vergabe des Preises in drei Kategorien nominiert. Der Verband für Nachhaltigkeits- und Umweltmanagement e. V. war durch Anna-Katharina Zubrod (Jury - beste Umwelterklärung) und Stephan Schunkert (Jury - beste Klimaschutz-Maßnahme) aktiv an der Vergabe der Preise beteiligt. Der VNU gratuliert allen Gewinnerinnen und Gewinnern für ihr Engagement und die Anerkennung durch den Deutschen Umweltmanagement Preis 2021.
Drei Kategorien
Kategorie 1: Beste Maßnahme Umweltschutz
Prämiert wurden Maßnahmen und Projekte zur Umweltfürsorge und Nachhaltigkeit, die im Rahmen eines Umweltmanagements zur Verbesserung der Umweltleistung von Prozessen, Produkten oder Dienstleistungen einer Organisation – oder auch organisationsübergreifend – bereits umgesetzt und bewertet wurden.
Die Fuß-Orthopädie-Technik Roman Eggs GmbH reduzierte bei der Herstellung von Fußbettleisten eine Kunststoffgießmasse mit teils gesundheits- und umweltschädigenden Inhaltsstoffen um 95 % und setzt stattdessen nun Kork mit einem Fräsverfahren ein.
Kategorie 2: Beste Maßnahme Klimaschutz
In dieser Kategorie können alle Maßnahmen und Projekte zur Verringerung von Treibhausgas-Emissionen und zur Verbesserung der Klimabilanz von Prozessen, Produkten oder Dienstleistungen einer Organisation eingereicht werden. Auch hier sollen die Initiativen schon realisiert und bewertet sein, übergreifende Maßnahmen und Kooperationen sind möglich.
Durch die Initiative der Andechser Molkerei Scheitz GmbH konnten rund 3.000 Tonnen CO2 -Emissionen innerhalb eines Jahres vermieden werden. Hierzu rief der Preisträger mit dem Institut Agroecology Science das Programm Klima.Bauer ins Leben und 70 Vertragsbauern wurden mit CO2-Vermeidungs- und -Bindungsmaßnahmen aktiv beim Klimaschutz begleitet. Zusatzleistungen für die Biolandwirtschaft und Biodiversität unterstützten diese Bemühungen.
Die Uzin Utz AG blickt auf mehr als 100 Jahre Erfahrung als Anbieter für Bodensysteme zurück und hat nun als erstes Unternehmen in Deutschland Verlegewerkstoffe mit einem Biomassenbilanz-Ansatz auf den Markt gebracht. Diese Bilanzierung ist bei der Stromerzeugung bereits etabliert und wird nun auf einen Produktionsprozess übertragen. Dabei werden ökologische Komponenten, wie Bindemittel auf Basis von erneuerbaren Rohstoffen bzw. Biomasse-Abfällen, in die Produktion des Partners BASF SE eingespeist und rechnerisch dem Endprodukt zugeordnet. Etwa 3.000 Tonnen CO2-Emissionen können damit jährlich vermieden werden.
Kategorie 3: Beste EMAS-Umwelterklärung
Teilnehmen können Unternehmen und Organisationen, die über eine aktive Emas-Registrierung verfügen. Gesucht werden Best-Practice-Beispiele für Emas-Umwelterklärungen, die sich durch eine hohe Qualität und Anschaulichkeit von Daten und Informationen auszeichnen. Neben Kriterien wie Vollständigkeit, Nachvollziehbarkeit, Verständlichkeit oder grafischer Gestaltung wird auch bewertet, wie die Erklärung in der Umweltkommunikation der Organisation zum Einsatz kommt.
Neumarkter Lammsbräu gehört zu den Pionieren beim Umweltmanagement, da im Februar 1996 bereits die erste Umwelterklärung validiert und das Unternehmen in das EMAS-Register eingetragen wurde. Zur Bewerbung um den Deutschen Umweltmanagement Preis 2021 reichte das Unternehmen einen Nachhaltigkeitsbericht mit integrierter Umwelterklärung ein und überzeugte beispielsweise durch eine hohe Aussagekraft des Berichts, eine Treibhausgasbilanzierung für Scope 1, 2, 3 sowie die transparente Darstellung von Zielen und deren Umsetzungsgrad.
hanseWasser versteht sich als Umweltdienstleister für die Stadt Bremen, dem Klima- und Umweltschutz wichtig sind. Seit 2012 ist hanseWasser in das EMAS-Register eingetragen und die eingereichte Umwelterklärung schildert ausführlich und verständlich die umfangreichen Klimaschutzaktivitäten, wie die energetische Optimierung des Kläranlagenbetriebs, den Betrieb einer 2 MW Windenergieanlage, die Installation modernerer Blockheizkraftwerke oder die Durchführung einer Treibhausgasbilanzierung. Die Gliederung der Umwelterklärung nach Umweltaspekten ermöglicht außerdem die gezielte, umweltbezogene Erfassung der Umweltauswirkungen des Unternehmens und ein Ampelsystem zeigt den Stand der aktuellen Projekte und Ziele an.