Umweltmanagement-Preis 2025

13. November 2025 in DIHK, Berlin, Beginn: 12:00 Uhr (Einlass) / 13:00 Uhr Programmbeginn


Fotos: B. Heimer

Konferenz und Verleihung der Umweltmanagement-Preise 2025

EMAS hat Geburtstag, feierte sein 30-jähriges Bestehen und war bei der Verleihung des Umweltmanagementpreises 2025 am 13. November 2025 in Berlin ein besonderes Highlight. In bewährter Kooperation und unter deutscher Schirmherrschaft riefen die Bundesumweltministerien von Deutschland (BMUKN) und Österreich (BMLUK) alle EMAS-registrierten Organisationen zur Bewerbung auf, die in zwei Kategorien möglich war.

Nach verschiedenen Redebeträgen des BMUKN (Deutschland) und des BMLUK (Österreich) folgte eine Keynote zum Thema "EMAS als Politikinstrument" und ein Podium, bei dem das Berufsbild der Umweltgutachter vorgestellt wurde. In Standup-Sessions tauschten sich die Anwesenden zu verschiedenen Blickwinkeln rund um EMAS aus und nach der Pause leitete eine Vorstellung der Jury-Tätigkeit in den Höhepunkt - die Verleihung der Preise - weiter.

Die Gewinner

Organisationen konnten bis zum 12. Juni 2025 ihre Unterlagen einreichen. Insgesamt sind knapp 40 Bewerbungen eingegangen und wir freuen uns über eine rege Beteiligung. Die 12 Finalisten sind:

Beste Maßnahme zur Verbesserung der Umweltleistung

Pioniere (1995-2007):


Foto: B. Heimer

Seit über 150 Jahren ist die Werner & Mertz GmbH mit ihren Vertrauensmarken Frosch, emsal und Green Care Professional als innovatives Unternehmen auf dem europäischen Markt bestens etabliert. Der Mittelständler arbeitet nach den Prinzipien eines umweltschonenden Wirtschaftens und hat zum Ziel, eine nachhaltige Lebensweise mehrheitsfähig zu machen. Das Unternehmen hat EMAS-validierte Produktionsstandorte am Hauptsitz in Mainz und im österreichischen Hallein und ist außerdem als eines der ersten Industrieunternehmen nach We Impact zertifiziert.

Den Umweltmanagement-Preis erhält Werner & Mertz für seine 2012 ins Leben gerufene Recyclat-Initiative, mit der sich der Nachhaltigkeits-Pionier zusammen mit Kooperationspartnern entlang der gesamten Wertschöpfungskette für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft von Altplastik aus der europäischen haushaltsnahen Sammlung mittels mechanischen Recyclings einsetzt. Die Jury überzeugte an der ausgezeichneten Recyclat-Initiative insbesondere der Innovationsgehalt sowie die damit verbundenen Ziele und erreichten Ergebnisse.



Foto: Bewerbungsunterlagen des Unternehmens

Die LAUFEN Austria GmbH ist der Spezialist für das komplette Bad und das einzige Unternehmen, das in Österreich Sanitärkeramik herstellt. Am Standort Gmunden werden Waschtische, WCs und keramische Accessoires hergestellt.

Als Teil der ROCA Gruppe engagiert sich Laufen Austria seit vielen Jahren im Bereich Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Bereits seit 1997 ist die Laufen Austria GmbH ISO 14001 zertifiziert und nimmt seit 1998 an EMAS teil.

Den Umweltmanagement-Preis erhält LAUFEN für ihren Ofen am Standort Gmunden - der weltweit erste elektrische Tunnelofen für Sanitärkeramik. Dank des Strommixes aus 100 % erneuerbaren Energien – bzw. bei Eigenerzeugung durch die firmeneigene PV-Anlage – kann Sanitärkeramik mit dem neuen Elektrotunnelofen vollständig CO₂-frei gebrannt werden. Da die gesamte Produktionsmenge über diesen Elektroofen abgedeckt werden kann, war es möglich, sämtliche gasbetriebenen Öfen am Standort außer Betrieb zu nehmen.

Die Jury würdigte insbesondere, dass mit dem neu installierten elektrischen Tunnelofen LAUFEN einen weltweit neuen Standard gesetzt hat. Der Ausstieg aus Gas und der Betrieb des neuen Elektrotunnelofens mit dem in der eigenen PV-Anlage erzeugten Strom sind richtungweisend für die Transformation der energieintensiven Branche Steine und Keramik.


Erfahrene (2008-2021):


Foto: B. Heimer

Das Höchstleistungsrechenzentrum der Universität Stuttgart (HLRS) verfügt über einen der schnellsten Rechner Deutschlands sowie über weitere mittelgroße Hochleistungssysteme. Durch die wachsende Bedeutung des Höchstleistungsrechnens und der gleichzeitig immer weiter zunehmenden Größe der dafür verwendeten Computer und damit auch des Energiebedarfs, entstehen in allen Bereichen neue Herausforderungen, nicht zuletzt auch auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit. Durch die jüngsten Entwicklungen auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz wird diese Entwicklung weiter verstärkt. Dem stellt sich das HLRS durch die Einführung und Aufrechterhaltung eines Umwelt- und Energie-Managementsystems.

Das HLRS erhält den Umweltmanagement-Preis für ein System zur dynamischen Strombegrenzung von Rechnern, das zu einer Verminderung des Energiebedarfs um bis zu 20 % führt, ohne die Rechenleistung zu reduzieren.

Die Jury überzeugte die Maßnahme insbesondere hinsichtlich ihres Innovationsgehalts, sowie der Messbarkeit und Skalierbarkeit auf andere Rechenzentren. Ebenso lobte sie die Integration der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen in die Organisation und die breite Zielgruppenansprache.



Foto: B. Heimer

Was vor 120 Jahren als kleine Seifensiederei begann, ist heute Österreichs führender Hygienespezialist. Mit rund 485 Mitarbeitenden, 20.000 Kund*innen und 9 Standorten in Österreich, Italien und der Schweiz steht die hollu Systemhygiene GmbH für ganzheitliche Hygienelösungen.

Auch das neue Produktionsgebäude – im Mai 2025 eröffnet – wurde nach hohen Nachhaltigkeitsmaßstäben gebaut. Besondere Highlights: Durch den Einbau von Wärmepumpen, intelligent gesteuerten Prozesswärme-, Heiz- und Puffersystemen, sowie die Erweiterung der Photovoltaikanlage auf eine Leistung von 781 kWh wird die Produktion vollständig klimafreundlich betrieben. Moderne Umkleiden, helle Büroräume und Aufenthaltsbereiche mit Terrasse, großzügige Fensterfronten und Einsatz von Holz zur Verbesserung des Raumklimas sind Highlights für die Mitarbeitenden.

Die Jury überzeugte vor allem die konsequente und ganzheitliche Umsetzung des ökologischen Konzeptes: Der Neubau der Produktionshalle folgte diesen Prinzipien und hat nicht nur zu einer Verbesserung der Umweltleistung geführt, sondern auch positive Auswirkungen für die Mitarbeitenden. Weiterhin hob die Jury den Umstieg von Öl auf Wärmepumpen als Beitrag zum Ausstieg aus fossilen Energieträgern hervor.


Neuzugänge (2022-2025):


Foto: B.Heimer

Die LWL-Klinik Hemer, Hans-Prinzhorn-Klinik ist eine Fachklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und psychosomatische Medizin. Träger der Klinik ist der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Angeboten wird das volle Spektrum psychiatrischer Diagnostik und Therapien für Erwachsene.

Die Klinik legt großen Wert auf Klima- und Umweltschutz. Ein Umweltmanagement-Team prüft, plant und koordiniert Maßnahmen, um Ressourcen schonend einzusetzen, Abfall und Emissionen zu reduzieren und die Mitarbeitenden für Umweltschutzthemen zu sensibilisieren.

Die ausgezeichnete Maßnahme zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen ist Teil einer umfassenden Abfallvermeidungsstrategie. Durch transparente Behälter für den Transport der Speisereste innerhalb der Klinik wird für Mitarbeitende sowie Patient*innen unmittelbar sichtbar, wie viel Essen ungenutzt wieder zurückgeschickt wird. Zusätzlich wurde mit einer Info-Kampagne über die Maßnahme aufgeklärt. Dies führte zu einem veränderten Bestellverhalten. Die Speiseabfälle konnten so um etwa 45% reduziert werden.

Besonders hervorgehoben wurde von der Jury die langfristige Wirkung der erzielten Verhaltensänderung, die Übertragbarkeit auf andere Kliniken sowie die Integration der Maßnahme in die Strategie zur Abfallreduzierung. Darüber hinaus lobte die Jury die kreative Verknüpfung mit den Kommunikationsmaßnahmen der Organisation.



Foto: B. Heimer

Als Fachklinik für Gastroenterologie, Urologie, Onkologie und Psychosomatik leistet das Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien / Vinzenz Gruppe seit 1832 einen bedeutenden Beitrag zur Wiener Gesundheitsversorgung und ist mit über 800 Arbeitsplätzen der größte Arbeitgeber in Wien/Mariahilf.

Das Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien ist Teil des EMAS-Umweltmanagementsystems der Vinzenz Gruppe und bekennt sich zu einer nachhaltigen und lebenswerten Zukunft. Eine intakte Umwelt und Gesundheit gehen Hand in Hand. Ein eigens ins Leben gerufene Umweltteam diskutiert regelmäßig zu umweltrelevanten Themenschwerpunkten und setzt die dabei identifizierten Maßnahmen um.

Die ausgezeichnete Umbaumaßnahme besteht aus unterschiedlichen Bestandteilen: Investitionen in energieeffiziente Technik, erhöhte Gebäudedämmung, Einsatz von Photovoltaik, eine Luft-Wasser Wärmepumpe, eine Lüftungsanlage mit hoch effiziente Wärmerückgewinnung und nachhaltige Baustoffe sowie die Gestaltung einer 260 m² großen modularen Fassadenbegrünung mit rund 13.000 Pflanzen. Neben dem Umweltmanagement-Preis wurde der Umbau mit dem klimaaktiv Gebäudestandard in „Gold“ ausgezeichnet.

Die Jury überzeugte insbesondere die Kombination verschiedener Maßnahmen und die vorbildliche Kommunikation über Umwelterklärung. Darüber hinaus lobte sie die Verknüpfung von Umwelt- und Gesundheitsschutz.


Beste Maßnahme zur Kommunikation und Beteiligung 

Pioniere (1995-2007):


Foto: B. Heimer

Die familiengeführte SchwörerHaus KG beschäftigt rund 1.730 Mitarbeitende an sieben Standorten in Deutschland und hat seit Unternehmensgründung über 47.000 Gebäude realisiert. Das Leistungsspektrum umfasst energiesparende Holz-Fertighäuser, Modulbauten sowie mehrgeschossige Wohnbauten in Hybridbauweise aus Holz, Beton und Stahl. Die Produktpalette reicht von Ein- und Mehrfamilienhäusern über Fertigteil-Keller bis zu Betonfertigteilen.

SchwörerHaus ist seit 2011 Mitglied im Verband der Klimaschutzunternehmen. Für sein Engagement im Bereich Nachhaltigkeit wurde das Unternehmen mehrfach ausgezeichnet, darunter 2020 mit dem Umweltpreis des Landes Baden-Württemberg.

Den Umweltmanagement-Preis erhält SchwörerHaus für die SDG-Tandem-Partnerschaft mit der Württembergischen Philharmonie Reutlingen eine Klimapartnerschaft zwischen Kultur und Wirtschaft.

Die Jury würdigte insbesondere die breite Einbindung von Stakeholdern und der Innovationsgehalt der Vernetzungsmaßnahme.



Foto: Bewerbungsunterlagen des Unternehmens

Die ADLER-Werk Lackfabrik produziert und vertreibt wasserbasierte Farben, Lacke und Holzschutzmittel für Industrie, Gewerbe und den Farbenhandel. Der Sitz und einzige Produktionsstandort des Familienunternehmens befindet sich in Schwaz/Tirol (Österreich), über Vertriebsgesellschaften und Handelspartner werden Kund*innen in ganz Europa und darüber hinaus beliefert.

Nachhaltigkeit ist ein zentraler Fokus der Unternehmensstrategie und umfasst u.a. die Entwicklung emissionsarmer und biobasierter Lacksysteme, die Ausrichtung an den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft und einen konsequenten CO2-Reduktionsplan. Damit verbunden besitzt auch die Nachhaltigkeitskommunikation hohen Stellenwert, um Stakeholdern transparenten Zugang zu relevanten Informationen zu geben und das Bewusstsein für Nachhaltigkeit in der Unternehmenskultur, bei Mitarbeitenden und Kund*innen zu verankern.

Das ausgezeichnete Maßnahmenpaket besteht aus verschiedenen Komponenten: die EMAS-Umwelterklärung, eine Nachhaltigkeits-Schulung für Mitarbeitende, interne Veranstaltungen und Aushänge zur Bewusstseinsbildung der Mitarbeitenden, zwei unterschiedliche Unternehmensmagazine, Pressearbeit sowie der Ausbau des Internetauftritts auf der Webseite und den Sozialen Medien.

Besonders hervorgehoben wurde von der Jury die visuell ansprechende Aufbereitung des Nachhaltigkeitsberichts und die Verknüpfung mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen und des eigenen Gütesiegels. Darüber hinaus lobte die Jury die Bildungsförderung durch Lehrlingsausbildungen und Mitarbeiterschulungen.


Erfahrene (2008-2021):


Foto: B. Heimer

Die Hochschule Esslingen bietet eine akademische Ausbildung in Technik, Wirtschaft und Sozialem mit ausgeprägtem Praxisbezug. Auch die angewandte Forschung bildet einen Schwerpunkt.

Mit EMAS verfolgt die Hochschule seit 2012 eine systematische und transparente Nachhaltigkeitsstrategie. Das daraus hervorgegangene Nachhaltigkeitszentrum bündelt die Aktivitäten im Umwelt-, Mobilitäts-, Energie- und Klimaschutzmanagement und verknüpft diese eng mit Lehre und Forschung.

Im Fokus der ausgezeichneten Kommunikations- und Beteiligungsmaßnahme steht die Steigerung der Aufenthaltsqualität auf dem Campus. Ein Gestaltungswettbewerb, die Sammlung konkreter Vorschläge und die temporäre Umsetzung eines erlebbaren, begrünten Innenhofs bilden einen kreativen Rahmen, der zum Mitgestalten einlädt. Die konsequente Einbindung aller wichtigen Stakeholder in die Planung hat Vorbildcharakter für nachhaltige Hochschulkommunikation.

Besonders überzeugend fand die Jury die Verknüpfung von Ausbildungsinhalten der Studierenden mit über die Hochschule hinausgehenden städtischen Belangen (Verwaltung, Bürger*innen).



Foto: B. Heimer

Die Tageswerkstätte Jakobus ist eine Einrichtung der Lebenswelten Steiermark der Barmherzigen Brüder. Sie bietet Menschen mit Beeinträchtigung Teilhabe an Arbeit und Beschäftigung, individuelle Förderung und soziale Inklusion. Im Zentrum stehen die Stärkung der persönlichen Fähigkeiten, die Förderung von Selbstständigkeit und ein Miteinander auf Augenhöhe.

Nachhaltigkeit ist ein zentraler Bestandteil der Organisationskultur der Barmherzigen Brüder – ökologisch, sozial und ökonomisch. Ressourcenschonendes Handeln, regionale Kreisläufe, Zero-Waste-Ansätze, Upcycling und Bewusstseinsbildung werden aktiv im Alltag gelebt.

Die Lebenswelten der Barmherzigen Brüder erhält den Umweltmanagement-Preis für ihr umfassendes Nachhaltigkeitskonzept, das ökologische Verantwortung, soziale Teilhabe und kreative Mitgestaltung vereint. Mit der Umsetzung des Konzeptes bildet die Tageswerkstätte Jakobus ein Vorbild für andere Einrichtungen.

Die Jury überzeugte das Nachhaltigkeitskonzept insbesondere hinsichtlich der Verknüpfung ökologischer und sozialer Aspekte sowie die Ausweitung der Kommunikation auf eine neue Zielgruppe. Darüber hinaus lobte die Jury die Multiplikatoren- und Signalwirkung der Maßnahme.


Neuzugänge (2022-2025):


Foto: B. Heimer

Die naturenergie Gruppe bietet ganzheitliche Energielösungen. Sie erzeugt und vertreibt erneuerbare Energie aus Wasser- und Sonnenkraft. Das Produkt- und Dienstleistungsportfolio umfasst die Bereiche Photovoltaik, Wärme, Bauen und Wohnen sowie Elektromobilität. Das Tochterunternehmen naturenergie netze GmbH verantwortet den Betrieb und die Weiterentwicklung der Stromverteilnetze. Zur Unternehmensgruppe gehören darüber hinaus die naturenergie hochrhein AG, die enalpin AG und die tritec AG.

Seit über 125 Jahren erzeugt naturenergie klimafreundlichen Strom aus Wasserkraft – ein Engagement, das seit 2009 durch ein systematisches Umweltmanagement gestützt und kontinuierlich weiterentwickelt wird. Umweltmanagement, Klima- und Umweltschutz sowie Nachhaltigkeit sind dabei zentrale Bestandteile der Unternehmensstrategie und prägen das tägliche Handeln auf allen Ebenen.

Naturenergie erhält den Umweltmanagement-Preis für ihren Neophytenhalbtag, eine Mitarbeitenden-Aktion mit wachsender Beteiligung (zuletzt über 50 Personen). Beim Neophythenhalbtag entfernen Mitarbeitende gemeinsam invasive Pflanzen rund um die Standorte. Die Initiative stärkt das Umweltbewusstsein und fördert die Artenvielfalt in der Region.

Besonders beeindruckt zeigte sich die Jury von der hohen Akzeptanz der Maßnahme sowie die abteilungsübergreifende Inbezugnahme der Mitarbeitenden inkl. der Geschäftsführung. Darüber hinaus würdigte die Jury nicht nur die Greifbarkeit der Maßnahme durch direkte Erfolgserlebnisse, sondern auch die Nutzung für intensive Kommunikation weiterer Umweltthemen (Ziele für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen).



Foto: B. Heimer

ProSiebenSat.1 PULS 4 ist die größte private Free-TV-Sendergruppe in Österreich und betreibt mit PULS 4, ATV, ATV2 und PULS 24 vier österreichische Sender. Zudem zählen auch acht Programm- und Werbefenster der ProSiebenSat.1 Media SE zum Portfolio. Ergänzt wird das TV-Angebot durch die Streamingplattform JOYN.

Mit der Nachhaltigkeitsinitiative 4Sustainability verfolgt das Unternehmen einen ganzheitlichen Ansatz, um ökologische und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Als erste EMAS-registrierte TV-Sendergruppe Österreichs setzt das Medienhaus auf ambitionierte Umweltziele, transparente Kommunikation und aktive Beteiligung der Mitarbeitenden. Die mediale Reichweite wird genutzt, um Nachhaltigkeit sichtbar zu machen und gesellschaftliches Bewusstsein zu stärken.

Den Umweltmanagement-Preis erhält ProSiebenSat.1Puls4 für ihre Umwelterklärung im Videoformat. Besonders überzeugend fand die Jury die unterschiedliche Aufbereitung der Umwelterklärung für spezifische Zielgruppen sowie die abwechslungsreiche und lebendige Darstellung. Darüber hinaus lobte die Jury den Innovationsgehalt der Maßnahme und die Motivationswirkung des Videos für andere Unternehmen, ebenfalls EMAS anzuwenden.


Die Kategorien

Unternehmen und Organisationen konnten sich bis zum 12. Juni 2025 mit ihren herausragenden Maßnahmen in einer (oder beiden) Kategorien bewerben. Voraussetzung ist, dass die eingereichten Maßnahmen bereits umgesetzt und entweder qualitativ oder quantitativ bewertet sind – etwa durch Kennzahlen, Wirkungsanalysen oder andere geeignete Methoden.

Außerdem berücksichtigt die Fachjury in beiden Kategorien, wie lang ein/e Bewerber*in bereits über eine EMAS-Registrierung verfügt, so dass in jeder Kategorie jeweils die besten EMAS-Pioniere, EMAS-Erfahrenen sowie EMAS-Neuzugänge ausgezeichnet werden:

1. Beste Maßnahme zur Verbesserung der Umweltleistung

In dieser Kategorie stehen Maßnahmen im Fokus, die den Umwelt-, Natur-, Ressourcen- und Klimaschutz (inkl. Klimaanpassung) voranbringen. Beispiele hierfür sind:

- die (Weiter-)Entwicklung umweltfreundlicher Produkte und Dienstleistungen,
- biodiversitätserhaltende oder -wiederherstellende Maßnahmen,
- nachhaltige Infrastrukturprojekte in Bereichen wie Gebäude, Beschaffung oder Logistik,
- organisationsübergreifende Kooperationen, beispielsweise im Supply Chain Management,
- systematische Innovationen wie Sharing-Modelle, Rücknahme-Systeme oder andere Ansätze der Kreislaufwirtschaft.

2. Beste Maßnahme zur Kommunikation und Beteiligung

Diese Kategorie würdigt Maßnahmen, die die externe und interne Kommunikation oder Beteiligung von Stakeholdern und Mitarbeitenden betreffen. Beispiele sind:

- partizipative Formate für Mitarbeitende,
- die Einbindung von Stakeholdern wie Anwohnenden, Umweltverbänden oder Geschäftspartnern,
- die Gestaltung und Nutzung der EMAS-Umwelterklärung, z. B. integriert in einen Nachhaltigkeitsbericht,
- kreative Kommunikationskampagnen oder Werbemaßnahmen mit dem EMAS-Logo.

Die Maßnahmen dieser Kategorie können sich auf das gesamte Umweltmanagementsystem oder auf einzelne Projekte beziehen.

Die Bewertungskriterien

Die Bewertung erfolgt durch je eine nationale Jury zur Vorauswahl und eine deutsch-österreichische Jury zur Endauswahl. Maßgeblich sind vor allem die folgenden Kriterien:

  1. Wirksamkeit der Maßnahme, zum Beispiel nachgewiesene Verbesserung der Umweltleistung, erreichte Zielgruppen
  2. Innovationsgehalt der Maßnahme
  3. Zusammenspiel der Maßnahme mit der Unternehmenskommunikation und -strategie
  4. Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Darstellung der Maßnahme

Die Jury

Im Rahmen der nationalen Vorauswahl haben jeweils 2 der 10 Jury-Mitglieder die rund 40 Bewerbungen bewertet und damit die Liste der Finalisten vorbereitet. Das BMUKN ermittelte mit weiteren Beteiligten aus DIHK, UGA und VNU daraus die 6 Bewerbungen, die sich für die finale Bewertung durch die österreichischen Jury-Mitglieder qualifizierten.

Bei den Mitgliedern der Jury waren erfahrene Jury-Mitglieder und Personen beteiligt, die erstmals in der Jury aktiv waren. Insgesamt wurde die Jury-Arbeit durch Frau B. Heimer koordiniert und wir danken allen Beteiligten für die effektive, freundliche und sehr gute Zusammenarbeit.

Dr. Birgit Gieren
Anton Lechner
Martin Myska
Anja Oels
Maragareta Rink
Dr. Michael Schemmer
GEorg Smolka
Dr. Volker Teichert
Dr. Georg Vogl
Alexander Wiederer

Die Preisverleihung

Am 13. November 2025 wurden die Preise im Rahmen einer Fach- und Jubiläumskonferenz in Berlin im Haus der Deutschen Wirtschaft übergeben.

Veranstalter sind das Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN Deutschland) sowie das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt, Klima, Regionen und Wasserwirtschaft (BMLUK Österreich) mit Unterstützung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), des Umweltgutachterausschusses (UGA) und des Verbands für Nachhaltigkeits- und Umweltmanagement e.V. (VNU)